Schwetzinger Terrasse Heidelberg

Die Schwetzinger Terrasse soll als urban geprägter Stadtraum fungieren und eine Ergänzung zu den benachbarten, eher grün dominierten öffentlichen Räumen darstellen. Der Platz soll in verschiedener Weise genutzt werden können. Zum einen dient er als Vorplatz und Andienungsraum für eine Kindertagesstätte, die im nördlichen Teil des Platzes entstehen wird. Vor allem aber kann er sich zu einer Art „Salon“ der neuen Bahnstadt entwickeln - hier können sich Bewohner und Beschäftigte treffen, es werden Feste gefeiert und kleinere Veranstaltungen abgehalten.

Die Gestaltung der Schwetzinger Terrasse verfolgt zwei scheinbar entgegengesetzte Ziele: zum einen soll sie sich wie selbstverständlich in das Freiraumkonzept der Bahnstadt einbetten, andererseits soll sie aber auch als markanter Ort aus ihrem Umfeld herausragen und ihre zentrale Bedeutung deutlich machen.
So kommen in den Randbereichen des Platzes einige Elemente und Materialien zum Einsatz, die auch an anderer Stelle in der Bahnstadt verwendet werden. Sie schaffen eine Verbindung zwischen der Schwetzinger Terrasse und ihrem städtischen Kontext. Die innere, großzügige Platzfläche hingegen löst sich aus dem vorhandenen Materialkanon und bedient sich einer eigenständigen Sprache.

Im Verlauf ihrer Längsausdehnung von etwa 130 m läßt die Schwetzinger Terrasse eine Dreiteilung erkennen. Im nördlichen Teil liegt die Kindertagesstätte, die ähnlich einer Insel als solitäres Element auf dem Platz liegt. Ein Pflanzbeet mit Tamarisken und Gräsern bildet einen Puffer zwischen der Öffentlichkeit des Platzes und der geschützten Privatheit, die sich hinter der Holzfassade des Gebäudes und der Einfassungsmauer des Gartens verbirgt.
Der zentrale Bereich ist als weitgehende offene Fläche gestaltet. Sie ist durch einen einheitlichen, veredelten Asphaltbelag gekennzeichnet, der mit Natursteinbändern untergliedert ist. Aus dem Belag sprudeln Wasserfontänen, die bei anderer Nutzungsintension stillgelegt werden können. Einzelne Bäumen und Sitzbänke flankieren das Wasserspiel.
Den südlichen Abschluß des Platzes schließlich bildet der „Stadtbalkon“. Hier überlagern sich die linearen Strukturen der Promenade mit den Elementen und Materialien des Platzes. Die Kirschbäume verdichten sich zu einem Baumhain, der amorph geformten Pflanzbeete und Sitzbänke überdeckt. Der Stadtbalkon ist somit gleichzeitig ein schattiger, duftender Aufenthaltsort wie auch ein funktionaler Durchgangsraum.

 

Bauherr Stadt Heidelberg
Architekt Behnisch Architekten
Freianlagen Andreas Peyker in Behnisch Architekten (LPH 1-5),  faktorgrün (LPH 6-9)
Wettbewerb 2009, 1.Preis
Fertigstellung 2013
Größe 5.500 m²
Fotos David Matthiessen

 

Link https://behnisch.com/work/projects/0864