Das traditionstreiche Wunnebad in Winnenden erfüllt schon lange nicht mehr die Anforderungen, die an eine moderne, zeitgemäße Freizeitanlage gestellt werden. Deshalb haben die Stadtwerke Winnenden den Entschluß gefasst, das Wunnebad grundlegend umzubauen, zu modernisieren und zu erweitern.

Der Saunagarten nutzt die reizvolle Hangsituation und die waldartige Abschirmung an den Rändern. Er setzt den Innen-Saunabereich wie selbstverständlich fort. Der Duktus der Aussensaunen, die Raumabfolgen und Materialien schaffen enge Bezüge zwischen Innen und Aussen.
Trotz des umfangreichen Raumprogramms wirkt der Garten nicht „zugestellt“. Dazu trägt sicherlich bei, dass die drei Ruhehäuser und das Erdhaus in den Hang hineingebaut sind und nicht als Baukörper in Erscheinung treten. Teilweise sind deren Dächer erschlossen und als Liegeflächen nutzbar.
Die Modellierung des Gartens und die Anordnung der Baukörper erzeugen ganz unterschiedliche Szenerien und interessante Orte. Im Mittelpunkt des Gartens befindet sich das Saunabecken. Dort hinein ergießt sich – scheinbar – ein Bachlauf, dessen Quelle am höchsten Punkt der Anlage liegt, dem Belvedere. Natursteinmauern staffeln die Topografie in mehrere Terrassen.
Die Atmosphäre des Saunagartens ist geprägt von warmen Materialien – Holzdecks, Sandsteinmauern und -stufen, Pflaster sowie eine üppigen Bepflanzung. Die Komposition aus hohen Gräsern, Stauden und Gehölzen orientiert sich an dem Anspruch, dass der Garten zu jeder Jahreszeit attraktiv sein soll. Deswegen sind Aspekte wie die Blüte, die Herbstfärbung oder der Blattschmuck im Winter gerade in einem Saunagarten von besonderer Bedeutung.

Die ausladenende Überdachung markiert weithin sichtbar den Hauptzugang ins Bad und empfängt die Besucher mit einladender Geste. Der Vorplatz ist als offene Fläche konzipiert, der die verschiedenen Wegeverbindungen bündelt. Einige Sitzelemente und schattenspendende Bäume bieten sich den Badegästen an.

Die Jury urteilt hierzu:
„Die Aussensaunen der Saunalandschaft betten sich ein eine einfühlsame weich modellierte kleine Parklandschaft ein, die attraktiven Aufenthaltsmöglichkeiten für die Besucher bietet und schlüssig an die Außenterrasse der Gastronomie angebunden ist. Insgesamt zeichnet sich diese Arbeit durch den äußerst geschickten Umgang mit der Topographie, eine hohe Funktionalität und eine sehr individuelle und reizvolle räumliche Atmosphäre aus, die dem Wunnebad viele Perspektiven im Markt der Freizeitbäder eröffnet.“

Auslober Stadtwerke Winnenden
Architekt Behnisch Architekten
Freianlagen PEYKER landschaftsarchitektur
Größe 21.000 m²
Wettbewerb 2018, 1. Preis