Der Grundschulneubau in Neuhausen auf den Fildern befindet sich in einer städtebaulich interessanten Position. Das Grundstück legt sich um die bestehende Gemeinschaftsschule. Die Mensa bildet als
Fenster zum Bestandsschulhof und gemeinsam genutzte Einheit den Auftakt für das Ensemble. Das auskragende Dach des Speisesaals ermöglicht es im Sommer auch draußen zu essen und belebt den
Schulhof zur Mittagszeit. Die Mensa als zentrale Gemeinschaftsnutzung ist von überall erkennbar.
Der zentrale Pausenhof wird nach Süden erweitert. In Ergänzung zu dieser weitläufigen, vielfältig nutzbaren Fläche entsteht nun ein Hof in ganz anderer Dimension. Er ist baulich gefasst, mit
schattenspendenen Bäumen überstellt und mit Sitzelementen ausgestattet. Somit erfüllt der neue, kleine Pausenhof sowohl seine Funktion als Verteiler zwischen den Gebäudeeingängen, als auch als
zusätzlicher, geschützter Aufenthaltsort mit eher intimer Atmosphäre.
Im rückwärtigen Bereich des Neubaus ist der Schulhof der Grundschule angeordnet. Allein seine vom zentralen Pausenhof abgewandte Position sorgt für eine Abschirmung. Zusätzlich ist der Bereich
umzäunt und teilweise mit vegetativen Elementen eingefasst. Die Zonierung des Pausenhofs läßt Schwerpunkte für unterschiedliche Altersgruppen zu – ein separater Spielbereich ist für die jüngeren
Schüler vorgesehen, während die Kletteranlagen wohl eher die Größeren herausfordern. Eine 50m-Laufbahn könnte sowohl für die Schule, als auch für die bestehenden Sporteinrichtungen eine
interessante Ergänzung darstellen.
Zahlreiche Baumpflanzungen schaffen Schatten, fördern das Naturelebnis und verknüpfen das Schulgelände mit der umgebenden Landschaft. Die vorhandene Grünfläche zwischen der Egelsee-Festhalle und
der neuen Grundschule wird aufgewertet. Hier sollen Kräuter- und Gemüsebeete sowie Obstbäume angelegt werden. Der Nutzgarten kann in das pädagogische Konzept eingebunden werden und zu einem
verantwortungsvollen Bewußtsein im Umgang mit Natur und Ernährung beitragen – gleichermaßen bei den Schüler wie auch in der Mensaküche.
Die Jury urteilt hierzu:
„ein Entwurf, der in der Umgebung der großflächigen und orthogonal entwickelten Bestandsgebäude einen besonders eigenständigen Beitrag darstellt. … Es wird der Versuch unternommen für neue
pädagogische Konzepte andersartig geformte Baukörper von hoher Qualität zu entwickeln…“
Auslober Stadt Neuhausen
Architekt lbgo Architekten
Freianlagen PEYKER landschaftsarchitektur
Größe 7.000 m²
Wettbewerb 2018, 3. Preis